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Die Leipziger Art-isten können seit ihrer Gründung 1990 auf zwölf bewegte Jahre verweisen - und mit THE TEMPTER allerdings erst auf ihr zweites "richtiges" Album (nach diversen MCDs und der '96er-Scheibe GRASP!!!). Am Stil des Quintetts plus Keyboarder hat sich freilich wenig geändert, was schon mal darauf hinweist, dass wir es hier mit beständigen und konservativen Naturen zu tun haben. Ihre Domäne ist der melodische Power Metal, der mit leicht progressiven Elementen kontaminiert wird. Als Basis-Ingredienzen dienen dabei flotte Töne, wie sie vor allem Squealer und At Vance, aber vor allem Angel Dust auf ihrem letzten Album OF HUMAN BONDAGE pflegten. Das alles wird durchsetzt mit Klangtupfer, die an harrsche Dream Theater und frühe - also raue - Savatage erinnern und so vor allem im Rhythmus-Bereich immer mal wieder aufhorchen lassen. Als Schwachpunkt erweist sich jedoch einmal mehr der manchmal rüde und selten ausdrucksstarke Gesang, für den diesmal Frontmann Petri verantwortlich zeichnet und der mir größtenteils zu thrashig erscheint, als dass er zu den virtuos vorgetragenen Melodiebögen passt. Deswegen trotz aller instrumentalen Finessen, die hier demonstriert werden, für mich leider nur ein klarer Zwischenfall.

Wertung: 4 Punkte

Andreas Schöwe